Arbeitsglieder

Arbeitsglieder bezeichnet in der Arbeits- und Produktionsplanung die kleinsten Einheiten der Arbeit, die in einem Arbeitsprozess gebildet werden. Ein Arbeitsglied ist eine diskrete Tätigkeit oder eine eng zusammengehörende Aufgabenfolge, die in einem Arbeitszyklus ausgeführt werden kann und einer bestimmten Ressource zugeordnet werden kann. Ziel der Arbeitsgliederung ist es, den Ablauf zu gliedern, Standardverfahren zu definieren und Messgrößen wie Zeitbedarf und Arbeitsergebnis festzulegen. Arbeitsglieder werden typischerweise im Rahmen der Arbeitsstudie, der Methoden- und Zeitmessung (z. B. MTM) oder der Liniengestaltung eingesetzt. Sie helfen, Arbeitsabläufe zu analysieren, zu standardisieren, zu planen und zu bewerten.

Ein Arbeitsglied beinhaltet in der Praxis typischerweise den inhaltlichen Aufgabenbereich, die benötigten Arbeitsmittel und Hilfsmittel, die Abfolge oder Reihenfolge, die geschätzte Dauer, notwendige Qualifikationen oder Fertigkeiten, Voraussetzungen sowie sicherheits- und qualitätsrelevante Vorgaben. Durch die Zerlegung in Arbeitsglieder lässt sich der Prozess genauer messen, vergleichen und optimieren, z. B. bei der Arbeitszeitermittlung, der Kapazitätsplanung oder der Ergonomie.

Anwendungsbereiche sind Fertigung, Logistik, Montage, aber auch Dienstleistungs- und Verwaltungsprozesse. In der Praxis stehen Arbeitsglieder oft im Verhältnis zu Arbeitsschritten, Arbeitsvorgängen oder Arbeitspaketen; je nach Fachliteratur werden Begriffe unterschiedlich verwendet. Ein Beispiel: In einer Montagelinie könnte ein Arbeitsglied das „Positionieren des Bauteils“ umfassen, gefolgt von „Befestigen der Verbindung“ und „Qualitätsprüfung“.