Aortenklappenersatz

Aortenklappenersatz ist der Ersatz der Aortenklappe im Herzen, um schwere Funktionsstörungen zu behandeln, typischerweise Aortenklappenstenose oder Aortenklappeninsuffizienz. Die Behandlung kann chirurgisch oder Katheter-basiert erfolgen und zielt auf symptomatische Besserung, verbesserte Pumpfunktion und verlängerte Lebenszeit ab.

Prothesenarten: mechanische Klappenprothesen aus langlebigen Materialien, die lebenslange Antikoagulation erfordern, und biologische Prothesen aus Gewebe, die meist ohne Langzeitantikoagulation auskommen, jedoch eine begrenzte Haltbarkeit haben (typisch 10–20 Jahre, je nach Alter).

Beim chirurgischen Aortenklappenersatz (SAVR) wird die kranke Klappe durch eine Prothese ersetzt, in der Regel nach Mediansternotomie und Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine. Der Eingriff ist gut etabliert, aber invasiv und mit typischen operationsbezogenen Risiken verbunden.

Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVR/TAVI) ermöglicht die Prothese über Katheterzugänge, meist durch die Leistenarterie. TAVR wird bei Hochrisikopatienten eingesetzt und gewinnt zunehmend auch bei mittlerem bis niedrigem Risikoprofil an Bedeutung, mit verschiedenen Zugangswegen und Prothesen.

Nach der Operation erfolgen Überwachung per Echokardiographie, Medikamentenmanagement je nach Prothesenart, und Risikoüberwachung für Blutungen, Infektionen, Schlaganfall oder paravalvuläre Lecks. Manche Patienten benötigen einen Herzschrittmacher.

Langfristig verbessern beide Verfahren die Lebensqualität und Überleben bei symptomatischer Aortenklappenpathologie. Die Wahl des Verfahrens hängt von Alter, Begleiterkrankungen, Klappencharakteristika und individueller Risikoabwägung ab.