Leistenarterie

Die Leistenarterie, fachsprachlich Arteria femoralis, ist die Fortsetzung der Arteria iliaca externa, nachdem sie unter dem Ligamentum inguinale hindurchgezogen ist. Sie bildet die Hauptarterie des Oberschenkels und versorgt Muskeln, Haut und Gelenke des Oberschenkels sowie Teile des Hüftgelenks.

Verlauf, Gefäßverzweigungen und Endstrecke: Die Arterie verläuft im Leistenbereich durch das Trigonum femorale (Femorale Dreieck) und gibt in der Umgebung der Leiste mehrere oberflächliche Äste ab, darunter die Arteria epigastrica superficialis, die Arteria circumflexa femoris superficialis und die Arteria pudenda externa superficialis. Tiefenäste stammen überwiegend von der Arteria profunda femoris (tiefe Oberschenkelarterie), die ihrerseits Perforansarterien in den Oberschenkelmuskelbauch führt sowie die laterale und mediale Oberschenkelfemorale Gefäße versorgt. Die Leistenarterie setzt ihren Weg fort und wird durch das Adduktorenloch (Hiatus des Adduktor magnus) hindurch zur Arteria poplitea, die den Unterschenkel versorgt.

Funktion und Klinische Bedeutung: Die Arterie liefert den größten Teil des arteriellen Bluts im Oberschenkel. Sie dient als wichtiger Gefäßstamm bei vaskulären Eingriffen; häufig wird der Gefäßzugang über die Arteria femoralis für Katheteruntersuchungen oder -behandlungen genutzt. Der Puls der Leistenarterie lässt sich am Leistenband tastbar palpieren, etwa in der Mitte zwischen Spina iliaca anterior superior und der Symphysis pubis, unter dem Ligamentum inguinale.

Varianten und Pathologien: Typische Varianten betreffen Ursprung, Mündung und Verzweigungen. Nach arterieller Obstruktion oder Aneurysmen kann es zu Claudicatio oder Beinschmerzen kommen; Perforansarterien und Gefäße können durch Traumata oder iatrogene Verletzungen betroffen sein.