AmmoniakVerwendung

Ammoniakverwendung bezieht sich auf die Nutzung von Ammoniak (NH3) in verschiedenen Bereichen. Ammoniak ist ein farbloses Gas mit stechendem Geruch und wird industriell überwiegend durch das Haber-Bosch-Verfahren hergestellt, das Stickstoff aus der Luft mit Wasserstoff zu Ammoniak verbindet. In der chemischen Industrie dient es als zentraler Baustein für viele Produkte.

Im Landwirtschaftsbereich ist Ammoniak die wichtigste Düngemittelquelle. Anhydrisches Ammoniak wird direkt in Felder eingebracht, um Stickstoff schnell bereitzustellen. Es dient auch als Rohstoff zur Herstellung weiterer Düngemittel wie Harnstoff, Ammoniumnitrat oder Ammoniumsulfat.

Industriell fungiert Ammoniak als Schlüsselrohstoff für die Produktion von Stickstoffverbindungen, zu denen Salpetersäure (über den Ostwald-Prozess), Aminverbindungen, Harnstoff, Harze und Reinigungsmittel gehören. Es wird außerdem in der Herstellung von Kunststoffen, Pharmazeutika und in gewissen chemischen Prozessen verwendet; der Umgang ist aufgrund von Sicherheits- und Umweltauflagen streng geregelt.

In der Kälte- und Kühltechnik kommt Ammoniak als Arbeitsmedium in industriellen Kälteanlagen (R-717) zum Einsatz. Es bietet eine hohe Wärmeleitfähigkeit und gilt als umweltfreundlicher im Vergleich zu vielen anderen Kühlmitteln, erfordert aber sorgfältige Handhabung und Abscheidung von Leckagen.

Für Reinigung, Metallbearbeitung und Wasseraufbereitung finden sich Ammoniaklösungen in Reinigungsprodukten und Entfettungsmitteln. Sie lösen Fettsäuren gut und eignen sich zur Reinigung von Oberflächen, benötigen aber ebenso geeignete Sicherheitsmaßnahmen bei Kontakt oder Inhalation.

Zu Umwelt und Sicherheit: Ammoniak ist giftig und reizend in höheren Konzentrationen. Es besteht Atemwegsreizgefahr; daher sind Belüftung, Schutzkleidung und Leckageüberwachung wichtig. Bei Freisetzung kann es in Wasser lösen und Ammoniumionen bilden, was ökologische Auswirkungen haben kann.