Überversprechen

Überversprechen bezeichnet die Praxis, Versprechen, Zusagen oder Leistungsziele zu machen, die über das hinausgehen, was realistisch erreichbar ist. Im Deutschen wird der Begriff vor allem im Kontext von Marketing, Politik und Management gebraucht, um eine Überschreitung realistischer Erwartungen zu beschreiben.

Der Begriff setzt sich zusammen aus über- (hinüber, darüber hinaus) und Versprechen (eine Zusage, ein Versprechen). Er ist eine Zusammensetzung des Deutschen und wird seit dem späten 20. Jahrhundert in Medienberichten verwendet.

Im Marketing können Unternehmen durch Überversprechen anfänglich Vorteile durch höhere Nachfrage erzielen, riskieren aber spätere Enttäuschungen. In Politik werden oft Versprechungen gemacht, die später nicht erfüllt werden; das mindert Glaubwürdigkeit. In Software- und Infrastrukturprojekten kann es zu unrealistischen Terminen und Leistungsbehauptungen kommen.

Folgen umfassen Enttäuschung, Vertrauensverlust, höhere Abwanderung von Kunden und potenzielle rechtliche Risiken bei irreführender Werbung. Zur Prävention werden realistische Ziele, klare Leistungsgrenzen, transparente Kommunikation über Risiken und regelmäßige Zwischenziele empfohlen.

Beispiele sind typische Werbeversprechen, die Höchstleistungen versprechen, oder politische Ankündigungen mit zeitlich eng gesetzten Fristen, die sich als schwer erfüllbar erweisen. Solche Fälle unterstreichen die Bedeutung von Erwartungsmanagement.

Siehe auch: Unterversprechen, Versprechen.