Äquivalenzeinkommen

Äquivalenzeinkommen ist ein Begriff aus der ökonomischen Messung von Einkommen, der das verfügbare Einkommen eines Haushalts durch eine Äquivalenzskala angepasst, also vergleichbar macht, um Unterschiede in Größe und Zusammensetzung zu berücksichtigen. Ziel ist es, den Lebensstandard von Haushalten unterschiedlicher Struktur besser miteinander zu vergleichen.

Zur Berechnung wird das verfügbare Einkommen des Haushalts durch die Äquivalenzgröße des Haushalts geteilt. Die Äquivalenzgröße ergibt sich aus einer Äquivalenzskala, die jedem Haushaltsmitglied ein Gewicht zuordnet; gängige Skalen, wie die OECD-modified scale, weisen Erwachsenen höhere Gewichtungen zu als Kindern, und größere Haushalte erhalten eine fortlaufend ansteigende, aber nicht proportional wachsende Gesamtgewichtung. Das resultierende Äquivalenzeinkommen dient als Maß für den Lebensstandard eines Haushalts unabhängig von seiner Größe.

Anwendungen finden sich in der Armuts- und Verteilungsforschung, in inter- und innerstaatlichen Einkommensvergleichen sowie in der Bewertung von Sozial- und Steuerpolitik. Es dient häufig als Basis für Armutsgrenzen oder als Maß der Einkommensungleichheit, das Unterschiede in Haushaltsgrößen besser reflektiert als rohe Pro-Kopf-Einkommen.

Kritisch ist, dass das Ergebnis stark von der gewählten Äquivalenzskala abhängt; verschiedene Skalen können zu unterschiedlichen Schlüsse führen. Zudem berücksichtigt Äquivalenzeinkommen nicht notwendigerweise intra-haushaltsbezogene Verteilungsdifferenzen, individuelle Bedürfnisse oder reale Lebenshaltungskosten außerhalb des Haushalts.