unpolarisiert

Unpolarisiert, im Kontext der Optik als unpolarisiertes Licht bezeichnet, bedeutet, dass das elektrische Feld der Lichtwelle über die Zeit keine feste Polarisationsebene hat. Es handelt sich um eine statistische Mischung vieler Polarisationszustände, sodass kein Netto-Vektor der Polarisation vorhanden ist. Das Gegenteil davon ist polarisiertes Licht, das linear, zirkular oder elliptisch polarisiert sein kann.

In der Beschreibung mit den Stokes-Parametern besitzt unpolarisiertes Licht die Eigenschaften I > 0, während die anderen Parameter Q, U und V im Mittel null sind. Der Grad der Polarisation P, definiert als P = sqrt(Q^2+U^2+V^2)/I, ist Null. Damit ist unpolarisiertes Licht in Bezug auf die Orientierung der Feldvektoren völlig ungeordnet.

Herkunft und Beispiele: Viele thermische Lichtquellen, wie Glühwendeln oder Halogenlampen, erzeugen unpolarisiertes Licht. Auch Sonnenlicht kann beim Blick durch Wolken oder in bestimmten Winkeln als nahezu unpolarisiert erscheinen. Durch Streuung, Reflexion oder Interferenz kann Licht jedoch teilweise polarisiert werden; in solchen Fällen spricht man von teilweise polarisiertem Licht.

Durch lineare Polarisatoren lässt sich unpolarisiertes Licht charakterisieren: Ein idealer Polarisator reduziert die Intensität auf die Hälfte, und das durchgelassene Licht ist linear polarisiert. Wenn danach ein zweiter Polarisator mit dem ersten relativem Winkel theta angeordnet wird, folgt die Transmissionsregel I2 = (I0/2) cos^2(theta), bekannt als Malus’ Gesetz für polarisiertes Licht. Unpolarisiertes Licht kann somit durch Polarisationselemente weiter polarisiert oder gemessen werden.