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technischhoogfrequent

Technisch‑hochfrequent (THF) bezeichnet den Einsatz von elektrischen Stromkreisen, die im Hochfrequenz‑Bereich (typischerweise 1 kHz bis mehrere MHz) betrieben werden, für industrielle und technologische Prozesse. Im Gegensatz zu Nieder‑ bzw. Niederfrequenz‑Anwendungen nutzt THF die physikalischen Effekte, die bei schnellen Wechselstromwechseln auftreten, um Energie gezielt in Materialien zu induzieren. Zu den grundlegenden Prinzipien gehören das Wirbelstrom‑ und das Hochfrequenz‑Heizungsprinzip, bei denen ein sich änderndes Magnetfeld in leitfähigen Werkstoffen Wirbelströme erzeugt, die durch den elektrischen Widerstand des Materials in Wärme umgewandelt werden.

Hauptanwendungsgebiete sind das Induktionsschmelzen von Metallen, das Oberflächenschweißen, die Wärmebehandlung von Kunststoffen, das Trocknen von Textilien

Technisch‑hochfrequente Systeme bestehen aus einem Generator, einem Transformator oder einem Impedanzanpassungsnetzwerk, einer Induktionsspule und einer Steuerungseinheit.

und
die
Plasma‑Erzeugung.
In
der
Medizintechnik
wird
THF
im
Teilbereich
der
diathermischen
Therapie
verwendet,
um
lokale
Erwärmung
von
Gewebe
zu
ermöglichen.
Die
Technologie
findet
außerdem
Anwendung
in
der
Lebensmittelverarbeitung
(z. B.
Durchleiten
von
Mikrowellen‑ähnlichen
Feldern)
und
in
der
Materialprüfung,
wo
hochfrequente
Ströme
zur
Detektion
von
Rissen
und
Fehlstellen
eingesetzt
werden.
Die
Auswahl
von
Frequenz,
Leistung
und
Spulengeometrie
richtet
sich
nach
den
spezifischen
Materialeigenschaften
und
dem
gewünschten
Eindringtiefe‑
bzw.
Erwärmungsprofil.
Internationale
Normen
(z. B.
IEC 61846,
IEC 60974)
regeln
Sicherheit,
EMV‑Kompatibilität
und
Leistungsanforderungen.
Aufgrund
der
starken
elektromagnetischen
Felder
sind
geeignete
Abschirmungen
und
Schutzmaßnahmen
für
Bedienpersonal
sowie
für
empfindliche
elektronische
Geräte
zwingend
erforderlich.