premiepensionen

Premiepensionen ist der investitionsbasierte Teil der schwedischen öffentlichen Altersvorsorge. Sie bildet zusammen mit der Inkomstpension die Allmän pension und wird als eigenständiges Kapitalkonto geführt, auf dem ein festgelegter Anteil des pensionierbaren Einkommens angelegt wird. Das Kapital gehört dem Einzelnen und trägt dessen Rendite- oder Verlustrisiken, abhängig von den gewählten Anlagen.

Wie sie funktioniert: Ein Teil des pensionierbaren Einkommens wird in die Premiepension eingezahlt und von der Premiepensionsmyndigheten verwaltet. Von dort aus können die Versorgungsberechtigten aus einem breiten Angebot von Investmentfonds wählen, die von privaten Fondsgesellschaften angeboten werden. Wer keine individuelle Wahl trifft, kommt in einen Standardfonds, der als sichere Alternative gilt. Die Fonds sind von der Wertentwicklung der Märkte abhängig und tragen daher Anlagerisiken sowie Chancen auf höhere Renditen im Vergleich zu rein festverzinslichen Instrumenten.

Verwaltung, Wechsel und Kosten: Änderungen der Fondswahl können in der Regel über ein Online-Portal vorgenommen werden. Dabei fallen die üblichen Fondskosten an, die die zukünftige Rendite beeinflussen. Die Premiepensionen ist kein Garantierate; der Endwert hängt von der Fondsperformance ab.

Auszahlung im Ruhestand: Bei Eintritt in den Ruhestand wird der Kontowert der Premiepension in die lebenslange Rente übertragen, zusammen mit dem Rest der Allmän pension.

Governance und Geschichte: Die Premiepensionsmyndigheten verwaltet das System im Auftrag der schwedischen Staatspolitik, in Zusammenarbeit mit lizenzierten Fondsmanagern; das System wurde 1999 im Rahmen einer größeren Rentenreform eingeführt. Kritik und Diskussionen drehen sich häufig um Kosten, Komplexität und das Risiko von Kapitalverlusten im Eigenhandel.