populationabhängig

Populationabhängig beschreibt einen Prozess, ein Merkmal oder eine Größe, die in Abhängigkeit von der Größe oder Dichte einer Population steht. Der Begriff wird vor allem in Ökologie, Demografie und Sozialforschung verwendet, um zu kennzeichnen, dass Effekte mit der Anzahl der Individuen oder ihrer räumlichen Verdichtung zusammenhängen.

In der Ökologie treten dichteabhängige Faktoren auf, die Birth- und Death-Raten sowie das Populationswachstum beeinflussen, wenn die Population größer wird. Typische Beispiele sind Konkurrenz um Ressourcen, vermehrte Krankheitsübertragung, räuberischer Druck und Abfallakkumulation. Mit zunehmender Dichte kann das Wachstum durch eine Tragfähigkeit (Carrying Capacity) gebremst werden. Bei sehr niedrigen Dichten kann hingegen ein positiver Dichteffekt auftreten, bekannt als Allee-Effekt, bei dem das Populationswachstum schwächer ausfällt oder verschwindet.

In der Epidemiologie und Demografie kann die Populationabhängigkeit auch die Übertragungsrate von Krankheiten, den Ressourcenverbrauch und die Infrastruktur-Nachfrage beeinflussen. So hängt die Anzahl an Kontakten oft von der Bevölkerungsdichte ab, während einige Erkrankungen frequenzabhängig übertragen werden, was von der Proportion Infizierter statt von der absoluten Zahl abhängt.

In Praxis und Planung beeinflusst populationabhängiges Denken die Planung von Wohnraum, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sowie Arbeitsmarkt- und Infrastrukturbedarf. Der Begriff dient als allgemeiner Hinweis darauf, dass sich Phänomene mit der Größe oder Dichte einer Population verändern, und wird oft im Gegensatz zu populationunabhängigen, dichteunabhängigen Faktoren verwendet.