patriarchalische

Patriarchalische ist ein deutsches Adjektiv, das sich auf das Patriarchat bezieht oder diesem inhärent ist. Es wird verwendet, um Strukturen, Normen oder Praktiken zu beschreiben, in denen männliche Autorität dominiert, Ressourcen kontrolliert und politische, wirtschaftliche oder familiäre Entscheidungen vorwiegend von Männern getroffen werden.

Etymologisch leitet sich das Adjektiv vom Substantiv Patriarchat ab und von der Endung -isch. Der Begriff stammt aus dem Griechischen, in dem patri- für Vater und arché für Herrschaft steht, und kam über lateinische bzw. französische Formen in die deutsche Sprache. Die gebräuchliche Form im Text lautet patriarchalisch; attributiv kann man auch patriarchyalische Strukturen sagen, je nach Kasus und Kasusfolge.

In der Soziologie, Geschlechterforschung und Kulturkritik wird der Ausdruck verwendet, um Hierarchien zu kennzeichnen, in denen männliche Privilegien oder Machtinteressen dominieren. Typische Bereiche sind Familie, Erziehung, Religion, Politik und Wirtschaft. Beispiele sind Muster der Familienautorität, Erb- und Nachfolgerechte, Entscheidungsprozesse in religiösen Gemeinschaften oder Führungspositionen in Organisationen.

Kritisch diskutiert wird der Begriff, weil er oft als pauschalisierend oder determinierend empfunden wird. Befürworter betonen jedoch, dass patriarchalische Strukturen in vielen Gesellschaften bestehen bleiben, auch wenn sie unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Moderne Bewegungen zielen auf den Abbau solcher Strukturen, während andere Ansatzpunkte wie Intersektionalität von Klasse, Rasse oder Sexualität die Komplexität betonen.

Siehe auch: Patriarchat, Geschlechterrollen, Feministische Theorie, Intersektionalität.