kontinentkontinentalkollision

Kontinentkontinentalkollision bezeichnet einen konvergenten Plattenrand, an dem zwei kontinentale Lithosphärenplatten aufeinander zubewegen und kollidieren. Im Gegensatz zu Kontinent-Ozean-Kollisionen wird kontinentale Kruste beim Zusammenstoß kaum subduziert, weshalb sich normalerweise keine langen vulkanischen Bogen bilden. Stattdessen kommt es zu großräumlicher Krustenverdickung, Faltung, Nappenbildung und metamorpher Umwandlung, wodurch mächtige Gebirgssysteme entstehen.

Der Kollisionsprozess entsteht typischerweise, nachdem der verbleibende ozeanische Raum zwischen den Kontinenten durch Subduktion geschlossen ist. Durch die zunehmende Kompression verdickt sich die Kruste, Deformationen breiten sich aus und Gebirge heben sich. Die Gesteine erfahren Hochdruck-Metamorphose in tiefen Bereichen; die Landschaft wird durch Erosion modelliert. Vulkanische Aktivität ist meist gering bis nicht vorhanden, da keine subduzierte ozeanische Kruste mehr offenliegt.

Zu den typischen Merkmalen gehören großräumige Gebirgsgürtelsysteme und Hochplateaus. Die Entstehung solcher Strukturen erstreckt sich über lange geologische Zeiten – von einigen Dutzend bis zu Hunderten Millionen Jahren. Kontinentkontinentalkollisionen prägen die Geschichte der Erdplatten und beeinflussen Topographie, Klima und Erdgeschichte. Sie gehen oft mit starken Erdbeben in den kollidierenden Regionen einher.

Wichtige Beispiele sind die Kollisionszone zwischen Indien und Eurasien, die Himalaya und das Tibetische Plateau, sowie die Alpine Gebirgszone in Europa. Historische Kollisionen schufen auch die älteren Appalachen in Nordamerika.