knospen

Knospen sind unentwickelte Sprossachsen von Pflanzen, die aus meristematischem Gewebe bestehen und bei günstigen Bedingungen zu neuen Trieben, Blättern oder Blüten heranwachsen können. Der Begriff wird in der Botanik sowie im gärtnerischen Sprachgebrauch verwendet; Singular: Knospe, Plural: Knospen.

Man unterscheidet vegetative Knospen, die Triebe und Blätter bilden, von floralen Knospen, die Anlagen für Blüten enthalten. Lateralknospen befinden sich an Seitenzweigen, Terminalknospen an den Sprossspitzen, während adventive Knospen auch an ungewöhnlichen Stellen wie Wurzeln oder dem Stamm entstehen können.

Aufbau und Schutz: Knospen sind meist von Knospenschuppen umgeben, die den empfindlichen Meristem schützten. Im Inneren liegt das Apikalmeristem mit zukünftigen Blattanlagen oder Blütenanlagen, die bei der Auswachsphase heranwachsen.

Entwicklung und Ruhen: Viele Knospen gehen nach einer Phase der Winterruhe aus dem Ruhezustand hervor. Das Knospenschnellerlösen hängt von Umweltfaktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit und Licht ab; Hormone regulieren den Prozess, wobei Abscisinsäure oft die Wachstumsruhe fördert und Gibberelline sowie Cytokinine das Austreten aus der Ruhe unterstützen.

Bedeutung: Knospen spielen eine zentrale Rolle in der Forst- und Obstbaumzucht sowie im Gartenbau, da durch Schnitt, Pflege und Sortenwahl der Zeitpunkt und die Verteilung des Knospens beeinflusst werden. In der Alltagsbeobachtung zeigen sich Knospen etwa beim frühlingshaften Aufbrechen von Blättern und Blütenknospen an Bäumen und Sträuchern.