inhaltsanalytisch

Inhaltsanalytik, auch als Inhaltsanalyse bezeichnet, ist eine systematische, regelgeleitete Methode zur Beschreibung, Quantifizierung und Interpretation von Kommunikationsinhalten in verschiedenen Medien wie Texten, Bildern oder Videos. Sie dient dazu, Muster, Bedeutungen, Strukturen oder Trends in den Materialien zu identifizieren und daraus Aussagen über Produzenten, Rezipienten oder gesellschaftliche Zusammenhänge abzuleiten. Die Methode kann sowohl quantitativ als auch qualitativ eingesetzt werden.

Grundprinzipien der inhaltsanalytischen Vorgehensweise sind die Festlegung einer konkreten Fragestellung, die Auswahl geeigneter Materialien, die Bestimmung der Analyseeinheit (z. B. Wort, Satz, Bildausschnitt oder Dokument), die Entwicklung eines Kodierleitfadens oder Kategoriensystems sowie die systematische Codierung der Inhalte. Im qualitativen Ansatz nach Philipp Mayring werden Kategorien oft induktiv aus dem Material heraus entwickelt und interpretativ ausgearbeitet; im quantitativen Ansatz stehen Häufigkeiten, Relationen und statistische Analysen im Vordergrund. Zur Sicherung der Zuverlässigkeit wird häufig eine Intercoder-Reliabilität geprüft, und es werden Transparenz und Replizierbarkeit angestrebt.

Anwendungsfelder umfassen Medien- und Kommunikationsforschung, politische Kommunikation, Marketing, Bildungsforschung sowie Sozial- und Kulturwissenschaften. Typische Datenquellen sind Zeitungen, Rundfunk, Online-Plattformen, Werbematerialien oder öffentliche Reden. Die inhaltsanalytische Praxis erfordert klare Dokumentation der Kriterien, eine nachvollziehbare Codestruktur und Reflexion über Subjektivität und Grenzen der Auswertung, insbesondere im Hinblick auf Latentinhalte und Kontextabhängigkeiten.