erfahrungsorientiert

Erfahrungsorientiert ist ein Adjektiv im Deutschen, das beschreibt, dass Konzepte, Methoden oder Angebote primär an praktischen Erfahrungen und unmittelbarer Teilnahme ausgerichtet sind. Wörtlich zusammengesetzt aus "Erfahrung" (Erlebnis, Praxis) und "orientiert" (ausgerichtet), bezeichnet der Begriff Ansätze, die Lernen, Erkenntnis oder Wirkung über eigenes Tun, Beobachten und Reflektieren fördern.

Der Begriff wird in verschiedenen Feldern verwendet, etwa in der Pädagogik (erfahrungsorientierter Unterricht, projektbasiertes Lernen), in der Psychotherapie (erfahrungsorientierte Verfahren), in Museen und Ausstellungen (interaktive, partizipative Ausstellungen) sowie in Produktdesign und Marketing (user-centered, experience design). Praktische Methoden umfassen Rollenspiele, Workshops, Experimente, Exkursionen und simulationsbasierte Übungen.

Konzeptionell steht erfahrungsorientiertes Arbeiten in der Tradition von Lernmodellen, die Handlung, Reflexion und Transfer verbinden; bekannte Bezugspunkte sind David Kolbs Erfahrungslernzyklus und constructivistische Lernansätze. Ziel ist oft, Motivation, praktische Kompetenz und tieferes Verständnis zu fördern, indem abstrakte Inhalte durch Anwendung konkretisiert werden.

Kritik und Grenzen erfahrungsorientierter Ansätze betreffen möglichen Mangel an systematischer Theorievermittlung, den hohen organisatorischen Aufwand sowie die Schwierigkeit, Erfahrungsergebnisse generalisierbar zu machen. Verwandte Begriffe sind handlungsorientiert, praxisorientiert und erfahrungsbasiert.