ekosystemfunktion

Ekosystemfunktion bezeichnet die biotischen, chemischen und physikalischen Prozesse, durch die Energiefluss und Stoffkreisläufe in Ökosystemen gesteuert werden. Sie beschreiben die grundlegend ablaufenden Prozesse, die Struktur, Dynamik und Leistungsfähigkeit des Systems ermöglichen. Typische Funktionen umfassen die primäre Produktivität, also das Pflanzenwachstum und die Assimilation von Energie; die Zersetzung und der Nährstoffkreislauf; Bodenbildung und Humusentwicklung; Wasserspeicherung, Filtration und Abflussregulation; Regulierung des Klimas durch Kohlenstoffspeicherung; Bestäubung und Samenverbreitung; Regulation von Erosion, Hochwasser sowie Schädlings- und Krankheitsdruck. Gemeinsam bestimmen diese Funktionen, wie Ökosysteme Ressourcen bereitstellen und Umweltbedingungen stabilisieren.

Der Zustand der Ekosystemfunktionen hängt eng mit der Biodiversität und der Struktur des Ökosystems zusammen. Eine höhere funktionelle Diversität oder Redundanz kann die Stabilität und Resilienz der Funktionen gegenüber Störungen verbessern, während Artenverlusten Funktionen ausfallen oder verlangsamt werden können.

In der Forschung werden Funktionen oft durch Indikatoren wie Netto-Primärproduktion, Bodenatmung, Nährstoffumsätze, Zersetzungsraten, Bestäuberaktivität oder Bodenorganismenvielfalt gemessen. Modelle helfen, die Wechselwirkungen zwischen Klima, Boden, Wasser und Organismen zu verstehen.

Für Naturschutz, Landnutzung und Restoration spielen das Verständnis und die Erhaltung von Ekosystemfunktionen eine zentrale Rolle, da sie Grundlage für Ökosystemleistungen wie Nahrung, Wasserreinigung, Klimaschutz und Erholungswert bilden.