effektfaktoren

Effektfaktoren bezeichnet in der Wissenschaft Variablen, die die Größe oder Richtung eines beobachteten Effekts beeinflussen. Sie können direkte Einflussgrößen, Moderatoren oder Mediatoren sein. Moderatoren verändern die Stärke oder Richtung eines Effekts je nach Ausprägung einer anderen Variable (Interaktion). Mediatoren liegen auf dem kausalen Pfad zwischen Behandlung und Ergebnis und erläutern, wie ein Effekt zustande kommt. Verwechslungen mit Confoundern, die sowohl Behandlung als auch Ergebnis beeinflussen, können Verzerrungen verursachen.

In der Praxis werden Effektfaktoren in der Versuchsplanung systematisch adressiert. In faktoriellen Designs werden mehrere Einflussgrößen gleichzeitig variiert, um Haupt- und Interaktionseffekte abzuschätzen. Statistisch kommen ANOVA, Regressionsmodelle oder gemischte Modelle zum Einsatz. In der Beobachtungsforschung helfen Methoden wie Propensity-Score-Matching oder Sensitivitätsanalysen, die möglichen Einflussgrößen zu berücksichtigen.

Beispiele: In der klinischen Forschung kann das Alter als Moderator wirken; bei einer Therapie kann die Dosierung den Effekt verstärken; in der Bildungsforschung kann der Unterrichtskontext die Wirksamkeit einer Intervention beeinflussen. In der Ökonomie spielen politische Rahmenbedingungen als Kontextfaktoren eine Rolle.

Wichtige Begriffe sind Moderatoren, Mediatoren und Confounder. Die Identifikation von Effektfaktoren erfolgt durch Vorwissen, explorative Analysen und robuste Studienplanung; eine unsachgemäße Handhabung kann zu irreführenden Schlussfolgerungen führen.