effektdose

Effektdose, auch effektive Dosis genannt, ist eine in der Strahlenschutzwissenschaft verwendete Größe, die das kumulierte Risiko einer Belastung durch ionisierende Strahlung über verschiedene Gewebe und Organe hinweg beschreibt. Sie dient dazu, das Gesamtrisiko einer Exposition abzuschätzen und unterschiedliche Situationen vergleichbar zu machen.

Berechnung und Einheiten: Die effektive Dosis E wird aus der absorbierten Gewebedosis D_T in Gy abgeleitet. Zunächst wird die äquivalente Dosis H_T = D_T × w_R berechnet, wobei w_R der Strahlungsgewichtungsfaktor ist, der die biologische Wirksamkeit der Strahlungsart berücksichtigt. Anschließend wird E = Σ_T w_T × H_T gebildet, wobei w_T Gewebewichtungsfaktoren sind. Die Einheit von D_T ist Gray (Gy); H_T und E haben die Einheit Sievert (Sv) bzw. Millisievert (mSv). Die effektive Dosis fasst damit die Dosis in allen relevanten Organen zu einer einzigen Zahl zusammen, die das individuelle Risiko auf Populationsebene widerspiegelt.

Verwendung und Interpretation: Die Effektdose wird im Strahlenschutz genutzt, um Expositionen zu vergleichen, zu bewerten und Maßnahmen zur Reduktion der Strahlenbelastung zu unterstützen (ALARA-Grundsatz). Sie dient als grobe Risikeschätzung für die Bevölkerung und wird in der medizinischen Bildgebung oft verwendet, um Dosisvergleiche zu ermöglichen. Sie ist jedoch kein direkter Risikomaß für eine einzelne Person.

Einschränkungen: Die effektive Dosis basiert auf Referenzmodellen und Durchschnittswerten (Alter, Geschlecht, Anatomie variieren). Sie ist eine statistische Größe und kein exakter individueller Risikowert, insbesondere für Kinder oder spezielle Patientengruppen. Sie eignet sich vor allem zur Planung, Regulierung und Kommunikation von Strahlenrisiken.