dreifunktionellen

Dreifunktionell oder dreifunktionellen bezieht sich in der Chemie auf Moleküle oder Verbindungen, die drei reaktive Funktionsgruppen besitzen. Eine Funktionsgruppe ist eine spezifische Standardeigenschaft eines Teils einer Verbindung, das an chemischen Reaktionen teilnehmen kann (zum Beispiel Hydroxyl-, Carboxyl-, Amino-, Epoxid- oder Isocyanat-Gruppen). Moleküle mit drei Funktionsstellen können drei Verknüpfungspunkte bieten, was zu Verzweigungen oder Vernetzung führt.

In der Polymerchemie spielt die Dreifunktionalität eine zentrale Rolle. Dreifunktionelle Monomere (f = 3) können an drei Stellen mit anderen Monomeren reagieren. Dadurch entstehen dreidimensionale Netzwerke statt einzelner Ketten, was zu thermischen Vernetzung, erhöhter Festigkeit und oft zu Vernetzungsgefügen führt. Der Grad der Vernetzung hängt von der Funktionalität, dem Reaktionsverlauf und dem Mischungsverhältnis ab. In vielen Fällen wird durch Dreifunktionalität bereits der Gelpunkt erreicht, ab dem ein starrer Polymernetzwerk entsteht.

Beispiele für dreifunktionelle Verbindungen umfassen tri- oder mehrfunktionelle Monomere wie Tri- oder Tetrafunctional-Einheiten in Epoxid- oder Acrylat-Systemen. Glycerol ist ein natürlich vorkommendes Beispiel für ein Triol und damit dreifunktionell in Bezug auf die Anzahl der hydroxylischen Gruppen. In der Materialwissenschaft werden dreifunktionelle Verbindungen gezielt eingesetzt, um harte, beständige Beschichtungen, Klebstoffe oder Harze mit hohem Vernetzungsgrad herzustellen.

Siehe auch: Funktionalität (Chemie), Monomere, Vernetzung, Gelpunkt.