detoxifikationen

Detoxifikation, oder Detoxifikationen, bezeichnet die biochemischen Prozesse, durch die der Körper schädliche Substanzen wie Xenobiotika, toxische Metaboliten und überschüssige Stoffwechselprodukte in weniger schädliche oder besser ausscheidbare Formen überführt. Diese Vorgänge erfolgen hauptsächlich in der Leber, finden aber auch in Niere, Darm, Lunge und Haut statt und werden durch Enzymsysteme, Transporterproteine und Exkretionswege koordiniert.

Der Detoxifikationsprozess wird oft in drei aufeinander folgende Phasen gegliedert. In Phase I erfolgen funktionalisierende Reaktionen wie Oxidation, Reduktion oder Hydrolyse, überwiegend durch Cytochrom-P450-Enzyme und verwandte Systeme. Phase II umfasst Konjugationen, bei denen Gruppen wie Glucuronsäure, Glutathion oder Sulfat an die Substanz angehängt werden, um ihre Wasserlöslichkeit zu erhöhen. Typische Enzyme sind UDP-Glucuronosyltransferasen, Glutathion-S-Transferasen, Sulfotransferasen und N-Acetyltransferasen. In Phase III werden die modifizierten Stoffe über Transportproteine (z. B. ABC-Transporter und andere) aus den Zellen in Galle oder Urin transportiert und ausgeschieden.

Die Detoxifikation wird von genetischen Faktoren, Gesundheitszustand der Leber, Alter und Umweltbedingungen beeinflusst. Ernährung, Medikamente, Alkohol, Infektionen und das Mikrobiom können die enzymatische Aktivität modulieren. Missverständnisse bestehen oft in der Annahme, dass Detox-Diäten oder Entgiftungsprodukte den Körper schneller reinigen; derartige Maßnahmen sind medizinisch nicht allgemein anerkannt. Die körpereigene Detoxifikation läuft kontinuierlich als normale physiologische Erscheinung ab.