deformierbar

Deformierbar beschreibt die Eigenschaft eines Körpers oder Materials, sich durch äußere Kräfte zu verformen. Dabei kann die Verformung je nach Material und Belastung elastisch oder plastisch sein. Elastische Verformung kehrt nach Wegnahme der Belastung in der Regel vollständig zurück; plastische Verformung bleibt dauerhaft bestehen.

Die Verformbarkeit hängt von Materialstruktur, Temperatur, Belastungsgeschwindigkeit und Bauteilgrenzen ab. Typische Größen zur Beschreibung sind Dehnung, Elastizitätsmodul (Youngscher Modul), Streckgrenze und Bruchdehnung. Metalle, Polymere und Gewebe zeigen oft deutliche Deformierbarkeit, während spröde Materialien wie viele Keramiken vor dem Bruch nur geringe plastische Verformung zulassen.

In der Technik wird Deformierbarkeit genutzt, um Bauteile herzustellen oder zu formen. Formgebungsverfahren wie Blechumformung, Schmieden, Walzen oder Tiefziehen basieren auf der kontrollierten Verformung des Materials. Temperatur, Spannungszustand und Prozessgeschwindigkeit beeinflussen die Deformierbarkeit wesentlich; etwa nimmt die Verformbarkeit bei höheren Temperaturen oft zu.

In Wissenschaft und Simulation findet das Konzept Anwendung bei der Modellierung deformierbarer Objekte. In der Finite-Elemente-Methode werden elastisch-plastische oder andere Materialmodelle verwendet, um Deformationen unter Lasten vorherzusagen. In der Computergrafik und Biomechanik kommen ebenfalls deformierbare Modelle zum Einsatz, um realistische Bewegungen und Verformungen zu simulieren.

Beispiele: Aluminium, Kupfer und Stahl gelten als deformierbar und lassen sich signifikant plastisch verformen; Glas und viele Keramiken zeigen oft spröde Verformung mit geringem plastischen Anteil.