datenbankspezifische

Datenbankspezifische bezieht sich auf Merkmale, Verhaltensweisen oder Codes, die von einem bestimmten Datenbankverwaltungssystem (DBMS) abhängen und nicht dem allgemeinen SQL-Standard folgen. In der Praxis umfasst dies Unterschiede in SQL-Dialekten, Datentypen, Funktionen, prozeduralen Sprachen sowie in der Implementierung von Transaktionen, Indizes und Sicherheitsmerkmalen. Solche Unterschiede können sich auf Datenmodellierung, Abfrageleistung und Anwendungslogik auswirken.

Beispiele zeigen die Bandbreite: MySQL verwendet beispielsweise AUTO_INCREMENT, während PostgreSQL Identitätsspalten oder SERIAL nutzt; JSON-Unterstützung variiert zwischen den Systemen; Oracle setzt PL/SQL ein, SQL Server T‑SQL. SQL-Dialekte weichen in Syntax und verfügbaren Funktionen ab, etwa bei LIMIT/OFFSET, JOINS oder Window-Funktionen. Zudem gibt es teils umfangreiche vendor-spezifische Erweiterungen für Prozeduren, Analytik, Partitionierung oder Verwaltungswerkzeuge. Solche Unterschiede sind eine Hauptursache für Portabilitätsprobleme zwischen DBMS.

Die Kenntnis datenbankspezifischer Eigenschaften beeinflusst Entscheidungen zu Architektur und Betrieb. Sie kann Leistungsgewinne ermöglichen, aber zu Vendor-Lock-in und erhöhtem Wartungsaufwand führen, wenn mehrere DBMS unterstützt werden sollen. Typische Gegenmaßnahmen sind der Verzicht auf proprietäre Features zugunsten eines standardsbasierten SQL, der Einsatz einer Abstraktionsschicht oder eines ORM, und Plattform-spezifische Migrations- bzw. Testpfade, um jeweilige DBMS separat zu bedienen. In Mehr-Datenbank-Umgebungen arbeiten Teams oft mit klaren Grenzen zwischen portabler Logik und DBMS-spezifischen Optimierungen.