datenbanknahe

Datenbanknahe bezeichnet in der Softwareentwicklung eine Ausprägung der Programmierung oder Architektur, bei der der Code eng an eine konkrete Datenbank und deren Funktionen gebunden ist. Typische Merkmale sind direkter SQL-Einsatz, Verwendung von datenbankherstellerspezifischen Dialekten, der Einsatz von Stored Procedures sowie eine enge Kopplung von Code, Schema und Datenbankfeatures.

Datenbanknahe Ansätze finden sich vor allem in Bereichen, in denen Leistung, feine Kontrolle über Abfragen oder der Zugriff auf erweiterte Datenbankfunktionen im Vordergrund stehen. Sie stehen im Gegensatz zu datenbankunabhängigen bzw. migrationsfreundlichen Ansätzen, bei denen der Zugriff auf die Datenbank durch Abstraktionen wie ORMs oder Repository-Schichten vermittelt wird, um Portabilität zwischen verschiedenen DBMS zu erhöhen.

Zu den Vorteilen datenbanknaher Lösungen zählen potenziell bessere Performance, die Möglichkeit, komplexe Abfragen und spezielle Funktionen optimal zu nutzen, sowie eine direkte Kontrolle über Transaktionen und Optimierung. Nachteile sind höhere Abhängigkeit vom jeweiligen Datenbankmanagementsystem, geringere Portabilität, erhöhter Wartungs- und Testaufwand sowie ein stärkeres Vendor-Lock-in.

Typische Praktiken umfassen eingebettete SQL-Anweisungen im Anwendungscode, die Nutzung von herstellerspezifischen Daten-Typen und Dialekten sowie der Einsatz von Stored Procedures oder Triggern. Die Entscheidung für eine datenbanknahe Implementierung sollte Abwägungen zwischen Performancebedarf, zukünftiger Mobilität der Anwendung und Wartbarkeit berücksichtigen.