berichterstattungspflichten

Berichterstattungspflichten sind gesetzliche oder vertragliche Verpflichtungen, Informationen über ein Unternehmen, eine Organisation oder eine Behörde zu erstellen und öffentlich oder gegenüber bestimmten Stakeholdern offenzulegen. Ziel ist Transparenz, Rechenschaftspflicht und die Grundlage für Entscheidungen von Investoren, Gläubigern, Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit.

Der Anwendungsbereich umfasst periodische Berichte wie Jahresabschlüsse, Lageberichte und Konzernabschlüsse sowie ad hoc Offenlegungen von wesentlichen oder kursrelevanten Informationen. Zusätzlich fallen nichtfinanzielle Informationen, Umwelt- und Sozialbelange sowie Governance-Aspekte in den Kreis der Berichterstattungspflichten, insbesondere für größere Unternehmen und an Börsenplätze.

In Deutschland bilden zentrale Rechtsgrundlagen das Handelsgesetzbuch (HGB) und das Aktiengesetz (AktG) für traditionelle Rechnungslegung, ergänzt durch Anforderungen an die Veröffentlichung im Bundesanzeiger oder anderen Publikationsorganen. Für börsennotierte Gesellschaften gelten zudem Transparenz- und Ad-hoc-Informationspflichten nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) und der Marktmissbrauchsverordnung (MAR). Nichtfinanzielle Berichterstattung ist durch das CSR-RUG geregelt, das große Unternehmen zu Berichten über Umwelt, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Menschenrechte, Korruptionsrisiken und Risikomanagement verpflichtet. Auf europäischer Ebene beeinflussen Richtlinien wie die nichtfinanzielle Berichterstattung (CSRD) die deutschen Pflichten.

Verstöße können Rechtsfolgen, Bußgelder, Reputationsschäden oder weitere sanctions nach sich ziehen. Die verantwortlichen Unternehmen müssen geeignete Prozesse, Governance-Strukturen und Prüfungen sicherstellen, um den Pflichten ordnungsgemäß nachzukommen. Die konkrete Ausgestaltung hängt von Größe, Rechtsform, Branche und Regulierung ab.