bergmassiver

Bergmassiv (auch Bergmassiver, Plural Bergmassive) ist in der Geologie ein großer, zusammenhängender Block der Erdkruste, der in einem Gebirgsgebiet als zentraler, hochgelegener Kern herausragt. Es handelt sich um eine relativ kohärente Einheit, die meist aus älteren, widerstandsfähigen Gesteinen wie kristallinen Gesteinen oder Metamorphiten besteht und sich durch geringe interne Deformation auszeichnet.

Entstehung und Merkmale: Bergmassive entstehen überwiegend durch tektonische Hebung im Rahmen von Orogenesen, gefolgt von intensiver Erosion, die umliegendes, oft weicheres Gestein abträgt. Dadurch bleiben die widerstandsfähigen Gesteine des Massivs als hochgelegter Kern erhalten. Im Gegensatz zu senkrecht gerichteten Faltungsgürteln oder Kettengebirgen sind Bergmassive räumlich kohärent und lassen sich oft als eigenständige geologische Einheit kartieren.

Verbreitung und Beispiele: Der Begriff wird in der deutschsprachigen Geologie vor allem für zentrale Blöcke kontinentaler Kruste verwendet. Bekannte Beispiele sind das Böhmische Massiv in Mitteleuropa und das Armorican Massif in Westeuropa. Ähnliche Strukturen finden sich auch in anderen Schild- bzw. Kratongebieten, etwa im Kanadischen Schild. Die Bezeichnung dient der Unterscheidung von länger gestreckten Gebirgsketten und von jüngeren, durch Faltung geformten Regionen.

Bedeutung: Bergmassive liefern wichtige Hinweise auf die frühere Geodynamik der Kontinente, helfen beim Verständnis derKruste und ihrer Entwicklung über lange geologische Zeiträume. See also: Massiv, Schild, Kraton, Orogenese.