allozentrische

Allozentrische Raumrepräsentation bezieht sich auf einen räumlichen Referenzrahmen, bei dem Positionen unabhängig von der aktuellen Position oder Orientierung des Beobachters definiert werden. In allozentrischen Koordinaten werden Objekte und Orte durch ihre Relationen zueinander oder durch externe Orientierungspunkte beschrieben, anstatt durch den Standpunkt des Individuums.

Im Gegensatz dazu stehen egocentrische Koordinaten (auch egozentrisch genannt), bei denen Lage und Orientierung relativ zur eigenen Körperposition oder Blickrichtung angegeben werden, zum Beispiel vor, links von mir oder hinter mir. Allozentrische und egocentrische Repräsentationen sind Modelle der räumlichen Orientierung, die in unterschiedlichen Situationen zusammen auftreten können.

In der kognitiven Wissenschaft und Neurowissenschaft wird allozentrische Repräsentation oft mit kognitiven Karten verknüpft. Das hippocampale System wird mit allozentrischen Darstellungen in Zusammenhang gebracht, die Beziehungen zwischen Objekten in der Umwelt kodieren. Egocentrische Repräsentationen werden stärker mit parietalen Netzwerken assoziiert, die die Orientierung aus der eigenen Perspektive unterstützen.

Anwendungsfelder finden sich in Verhaltensforschung, Tierforschung, Robotik und künstlicher Intelligenz. Allozentrische Repräsentationen erleichtern Navigation in Umgebungen, in denen Objekte relativ zueinander stabil bleiben, unabhängig von der aktuellen Blickrichtung oder Position des Nutzers. Beispiele sind das Erstellen von Karten oder kognitiven Landkarten: Man weiß, dass der Tisch relativ zur Tür in einer bestimmten Entfernung und Richtung steht, unabhängig davon, wo man sich befindet.

Siehe auch: Egozentrische Raumrepräsentation, kognitive Karte, Ort- bzw. Platzzellen, Gridzellen.