Zwischenbeschichtungen

Zwischenbeschichtungen sind Beschichtungen, die zwischen dem Grundsubstrat und dem eigentlichen Decklack aufgetragen werden, um die Haftung, den Korrosionsschutz und die Langzeitbeständigkeit eines Mehrlagensystems zu verbessern. Sie dienen als Zwischen- oder Vermittlungsschicht und können als Primer, Haftvermittler, Versiegelungsschicht oder funktionale Interlayer ausgeführt sein. Solche Beschichtungen werden in der Regel in der Bemalungs- und Beschichtungstechnik auf Metallen, Holz und Verbundwerkstoffen eingesetzt, insbesondere dort, wo eine hohe Beanspruchung, Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen vorliegen.

Zu den Hauptfunktionen gehören die Haftvermittlung zwischen Substrat und Topcoat, die Barrierewirkung gegen Wasser, Salz und aggressive Medien sowie die Ausgleichung von Unterschiede in Rauheit, Porosität und thermischer Ausdehnung. Sie können Risse oder Blasen im Topcoat verhindern, indem sie Spannungen reduzieren und Kapillarpfadungen verringern.

Typische Materialien und Systeme umfassen Epoxid- oder Polyurethan-Grundierungen, zinkreiche Primersysteme, phosphatierte bzw. Umwandlungsbeschichtungen sowie Silan- oder Hybrid-Primers. In der Automobil- und Schiffbaubeschichtung sind Zwischenbeschichtungen oft Epoxid- oder Zinkphosphat-basierte Primer, die eine gute Haftung des Decklacks sicherstellen.

Die Anwendung folgt der Oberflächenvorbereitung (Reinigung, Entgratung, Strahlen), und die Schichtdicke wird kontrolliert, um eine effektive Haftung zu gewährleisten. Typische Prüfungen umfassen Haftungstests (Kraft-Schäl- oder Zugversuche) und Korrosionsprüfungen (Salznebel). Die korrekte Auswahl hängt von Substrat, Topcoat und der vorgesehenen Umweltbelastung ab.

In deutschsprachigen Fachterminologien bezeichnet Zwischenbeschichtung allgemein eine Schicht zwischen Substrat und Deckschicht; der Begriff wird auch als Zwischenlage oder –layer im Beschichtungswesen verwendet.