Zielverschiebungen

Zielverschiebungen bezeichnet die Veränderung von ursprünglichen Zielvorgaben in Organisationen, Projekten oder individuellen Vorhaben. Sie können geplant erfolgen (zielgerichtete Anpassung) oder unvorhergesehen auftreten und reichen von kleinen Modifikationen bis zur wesentlichen Neuausrichtung.

Ursachen sind zum Beispiel neue Informationen, veränderte Rahmenbedingungen, Ressourcenknappheit, Budget- oder Zeitdruck, Feedback aus der Leistungsmessung, technischer Fortschritt, Stakeholder-Druck oder Lernprozesse, die eine realistischere Zielsetzung ermöglichen. Man unterscheidet oft zwischen positiven Zielverschiebungen, die die Zielerreichung erhöhen oder nachhaltige Wirkung besser sichern, und negativen, die zur Mission Drift führen können.

Auswirkungen: Eine Zielverschiebung kann die Relevanz von Vorhaben erhöhen, Entscheidungsprozesse erleichtern oder Risiken reduzieren. Sie kann aber auch Accountability unterminieren, Anreize verfälschen und zu demotivierenden Mission Drift beitragen, wenn Ziele regelmäßig und willkürlich verschoben werden.

Anwendungsfelder: In Unternehmen betrifft es Strategie, Produktentwicklung und Leistungskennzahlen. In der öffentlichen Verwaltung und Politik kann Zielverschiebung Teil politischer Kompromisse oder Budgetanpassungen sein. In der Forschung kann sie auftreten, wenn neue Ergebnisse andere Fragestellungen erfordern.

Gegenmaßnahmen: Transparente Change-Management-Prozesse, schriftliche Zielvereinbarungen, regelmäßige Überprüfung von Zielhierarchien, klare Begründungen für Änderungen, Einbindung relevanter Stakeholder, sowie Monitoring mit messbaren Indikatoren und Audit-Trails.