Zielnutzer

Zielnutzer bezeichnet im Produkt- und Servicedesign die primäre Endnutzergruppe, für die ein Produkt entwickelt wird. Im Gegensatz zu einer allgemeinen Zielgruppe wird hier der Fokus auf die Person gerichtet, die das Produkt tatsächlich nutzt und mit ihm interagiert. Der Begriff ist gängig im deutschsprachigen Kontext der Nutzerorientierung.

Typische Merkmale sind demografische Eigenschaften (Alter, Geschlecht, Standort), Verhaltensweisen und Kompetenzen (Technikaffinität, Nutzungsmuster), Ziele und Aufgaben, die der Nutzer mit dem Produkt erfüllen möchte, sowie Frustrationen oder Pain Points, die das Produkt adressieren soll. Der Nutzungskontext und Barrieren wie Zugänglichkeit spielen eine Rolle.

Die Zielnutzer werden in der Regel durch Nutzerforschung bestimmt. Methoden umfassen Interviews, Beobachtungen, Tagebücher, Umfragen und Nutzungsdaten. Aus diesen Erkenntnissen werden oft Personas abgeleitet – fiktive, aber realistische Vertreter der Zielnutzer, die als Referenz in der Entwicklung dienen.

In der Produktentwicklung beeinflusst die Definition der Zielnutzer Anforderungen, Priorisierung von Funktionen, Informationsarchitektur, Interaktionsdesign und die Gestaltung der Nutzeroberfläche. Evaluationskriterien, Testszenarien und Erfolgsmessungen richten sich an typische Nutzungsanforderungen der Zielnutzer.

Es gibt Überschneidungen mit der breiteren Zielgruppe, aber der Fokus liegt klar auf der tatsächlichen Nutzung. In manchen Projekten unterscheiden sich Nutzer, Kaufentscheidende und Beeinflusser; eine eindeutige Zuordnung der Zielnutzer erleichtert jedoch die Nutzerzentrierung.

Beispiele für Zielnutzer-Szenarien sind eine Lernplattform, deren Zielnutzer Studierende sind; eine Gesundheits-App, die von Patientinnen und Patienten genutzt wird; oder eine B2B-Software, bei der der Endnutzer die Mitarbeitenden eines Unternehmens ist. Die klare Definition des Zielnutzers unterstützt eine zielgerichtete Produktentwicklung und bessere Benutzerzufriedenheit.