ZellZellVerbindungen

ZellZellVerbindungen bezeichnet man die Kontakte zwischen benachbarten Zellen, die den Austausch von Signalen, Molekülen und Energie ermöglichen und zur mechanischen Stabilität von Geweben beitragen. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Koordination von Zellen in Gewebe und Organen.

In vielen Tiergeweben ermöglichen Gap-Junctions direkte elektrochemische Verbindungen zwischen Nachbarzellen. Sie bestehen aus Connexinen, die zu mehrteiligen Kanälen zusammengefügt werden. Gap-Junctions erlauben den passiven Durchtritt von Ionen und kleinen Molekülen und tragen so zur synchronen Aktivität von Nervensystem und Herzmuskel bei. Ihre Öffnung und Schließung wird durch Kalzium, pH-Wert und Phosphorylierung reguliert.

Weitere wichtige Zellkontakte umfassen Tight Junctions (Zonula occludens), die einen dicht schließenden Barriere zwischen Zellen bilden und den parazellulären Transport begrenzen, sowie Adhärenzverbindungen (Zonula adherens) und Desmosomen, die Zellen mechanisch miteinander verbinden. Adhärenzverbindungen verankern Zellen über Cadherine mit Aktinfilamenten, Desmosomen über Desmogleine/Desmocolline mit Intermediärfilamenten und stärken die Gewebedachfestigkeit.

In Pflanzen dienen Plasmodesmata als Zell-Zell-Verbindungen durch die Zellwand hindurch. Sie ermöglichen den symplasten- und apikoplasten Transport von Wasser, Metaboliten, RNA und Proteinen und werden durch regulierende Prozesse wie Callose-Abbaustellen kontrolliert.

Störungen der ZellZellVerbindungen können Entwicklungsstörungen, Gewebedysfunktionen oder sensorische Beeinträchtigungen verursachen. Der genaue Aufbau und die Regulation dieser Kontakte variiert je nach Gewebe und Organismus.