Zeitaufwände

Zeitaufwand bezeichnet den zeitlichen Aufwand, der erforderlich ist, um eine Tätigkeit oder ein Aufgabenpaket vollständig durchzuführen. Er umfasst alle direkt aufgewendeten Arbeitsstunden sowie notwendige Vor- und Nacharbeiten und wird üblicherweise in Stunden oder Tagen angegeben. Im Gegensatz zur reinen Dauer ist der Zeitaufwand ein Maß des Ressourceneinsatzes, insbesondere des Arbeitszeitverbrauchs der beteiligten Personen. Im Plural wird der Begriff Zeitaufwände verwendet, um die Zeitbedarfe mehrerer Aufgaben zu kennzeichnen.

Im Projektmanagement wird der Zeitaufwand häufig geplant (geplanter Zeitaufwand) und später gemessen (Ist-Zeitaufwand). Methoden zur Schätzung sind Bottom-up-Schätzung, Top-down-Schätzung, der Einsatz historischer Daten, Expertenurteile, Analogieschätzungen und Planning Poker. Zur Erfassung dient Time-Tracking mit Timesheets oder spezialisierten Tools.

Faktoren, die den Zeitaufwand beeinflussen, umfassen Komplexität, Unklarheiten in den Anforderungen, Abhängigkeiten von anderen Aufgaben, Qualitätsanforderungen, Verfügbarkeit von Informationen, Werkzeugunterstützung, Unterbrechungen und Kontextwechsel sowie Erfahrung des Teams.

Auswirkungen des Zeitaufwands reichen von Kosten- und Terminplanung über Ressourcenallokation bis hin zum Risikomanagement. In vielen Projekten werden Sicherheits- oder Pufferzeiten eingeplant, um Unsicherheiten zu berücksichtigen. Maßnahmen zur Senkung des Zeitaufwands umfassen Standardisierung, Automatisierung, Wiederverwendung von Bausteinen, bessere Anforderungsklärung und Schulung.

Der Begriff Zeitaufwand unterscheidet sich von der Dauer: Zeitaufwand beschreibt den benötigten Arbeitseinsatz, während die Dauer die zeitliche Spanne vom Start bis zum Abschluss angibt. Die Unterscheidung zwischen geplantem und tatsächlichem Zeitaufwand ist zentral für das Controlling in Projekten und Prozessen.