Zeitachse

Die Zeitachse ist eine Achse, die die fortschreitende Zeit darstellt und in Diagrammen oder grafischen Darstellungen als x-Achse dient. Auf ihr werden Zeitpunkte in aufsteigender Reihenfolge angeordnet, sodass zeitliche Beziehungen zwischen Messgrößen sichtbar werden. Zeitachsen können linear skaliert sein, in bestimmten Kontexten auch logarithmisch oder zyklisch, etwa bei saisonalen Mustern.

Gestaltung und Merkmale einer Zeitachse umfassen Achsentitel, Tick-Marks, Haupt- und Nebenmarken sowie Beschriftungen der Zeitformate. Typische Formate reichen von konkreten Datumsangaben bis zu Zeitpunkten in ISO 8601 oder der Unix-Zeit. Wichtige Gestaltungsfragen betreffen Zeitzonen, Sommerzeit, Schaltsekunden sowie der Umgang mit fehlenden Daten und der Nachführung zeitlicher Aggregate (Resampling).

Typische Anwendungen erstrecken sich über Wissenschaft, Wirtschaft, Geschichte und Software. In Datenvisualisierungen dient die Zeitachse dazu, Trends, Muster und Auswertungen über längere Perioden zu zeigen. Gantt-Charts verwenden horizontale Zeitachsen zur Darstellung von Projektabläufen, während Liniendiagramme oder Flächendiagramme zeitabhängige Messwertreihen abbilden. Zeitachsen finden sich auch in historischen Timelines, Multimedia-Storytelling und Simulationen.

Historisch gesehen wurde die Nutzung der Zeitachse in Diagrammen maßgeblich von William Playfair im späten 18. Jahrhundert geprägt, der lineare Diagramme und Zeitachsen einführte. Heute finden sich Zeitachsen in nahezu allen gängigen Visualisierungstools und Programmbibliotheken (z. B. zur Darstellung von Zeitreihen).

Siehe auch: Zeitstempel, ISO 8601, Zeitreihenanalyse, Gantt-Diagramm, Epoche.