Zeichenvorkommen

Zeichenvorkommen bezeichnet die Gesamtheit der Zeichen, die in einem Zeichensatz, einer Schriftart oder einer Softwareumgebung verarbeitet oder dargestellt werden können. Es unterscheidet zwischen dem zugrunde liegenden Zeichensatz, der Zeichen durch Codepunkte definiert, und der konkreten Implementierung in einer Schrift, die die Glyphen enthält.

Im Unicode-Standard werden Zeichen durch Codepunkte definiert; ein Font ordnet diese Codepunkte Glyphen zu. Ein Font kann daher eine Teilmenge des Unicode-Zeichensatzes abbilden. Umgekehrt können verschiedene Schriftarten unterschiedliche Zeichenvorkommen für denselben Text bereitstellen, abhängig davon, welche Glyphen die Schrift tatsächlich enthält. Fehlt ein Zeichen in einer Schrift, kann es durch ein Ersatzzeichen sichtbar werden, was Layout und Lesbarkeit beeinflussen kann.

Die Kenntnis des Zeichenvorkommens ist wichtig für Kompatibilität, Textverarbeitung, Lokalisierung und Webgestaltung. Sie bestimmt, welche Zeichen ohne Probleme dargestellt werden können und wo gegebenenfalls Fallbacks nötig sind. In Anwendungen muss oft sichergestellt werden, dass das verwendete Zeichenvorkommen ausreichenden Umfang für die gewünschte Sprache oder Plattform bietet.

Typische Beispiele zeigen den Wandel vom kleinen Zeichenvorkommen wie ASCII über erweiterte Zeichensätze wie Latin-1 bis hin zu Unicode-Unterstützung in modernen Schriftpaketen. Unicode deckt ein breites Spektrum an Skripten und Symbolen ab, einschließlich lateinischer, griechischer, kyrillischer, arabischer, asiatischer Schriftzeichen sowie Emojis. Die Prüfung des Zeichenvorkommens erfolgt anhand von Tools wie Schriftbetrachtern, Font-Editoren oder den Informationsdialogen des Betriebssystems; in Unicode-Charts lässt sich nachvollziehen, welche Codepunkte belegt sind.