Zehenbewegungen

Zehenbewegungen umfassen die Bewegungen der Zehen des Fußes, die durch die Gelenke der Zehen ermöglicht werden. Die Großzehe besitzt Metatarsophalangealgelenke (MTP) und ein Interphalangealgelenk (IP); die übrigen Zehen haben MTP-, PIP- und DIP-Gelenke. Grundformen der Bewegung sind Flexion (Beugung) und Extension (Streckung); zusätzlich kommen Abduktion und Adduktion vor, insbesondere relativ zum zweiten Zeh.

Die Bewegungen erfolgen durch extrinsische Muskeln des Unterschenkels (Flexoren und Extensoren) sowie durch intrinsische Fußmuskeln. Die Interossei erzeugen Ab- und Adduktion der Zehen; die Lumbricalmuskeln unterstützen Beugung der MTP-Gelenke und Streckung der IP-Gelenke.

Funktionell tragen Zehenbewegungen wesentlich zur Balance, Propulsion und Stoßdämpfung beim Gehen bei. Der Großzeh spielt eine zentrale Rolle im Windlass-Mechanismus, der im Verlauf des Abrollens das Fußgewölbe erhöht.

Klinisch relevant sind Deformitäten der Zehen wie Hammerzehe, Krallenzehe und Hallux valgus; eingeschränkte Zehenbeweglichkeit kann zu Instabilität beitragen. Diagnostisch reichen ROM-Messungen der MTP- und IP-Gelenke, Krafttests und ggf. bildgebende Verfahren. Praktische Bedeutung besteht in Physio- und Podologie-Behandlungen sowie bei orthopädischen Maßnahmen zur Korrektur oder Linderung von Beschwerden.