Zargenstruktur

Zargenstruktur bezeichnet ein Konstruktionssystem, bei dem das Tragwerk durch ein Gerüst aus festen Rahmen (Zargen) gebildet wird. Die Zargen bilden ein statisches Tragwerk aus vertikalen Elementen (Säulen) und horizontalen Elementen (Riegeln oder Trägern), das Lasten aus Decke und Dach auf Fundamenten ableitet. Zwischen den Rahmen können Füll- oder Infills eingefügt werden; diese Flächen tragen in der Regel weniger zur Tragfähigkeit bei, verbessern aber Wärme- und Schalldämmung. Die Verbindung der Rahmen erfolgt meist durch Schrauben, Bolzen, Schweiß- oder Nietenverbindungen; je nach Ausführung können die Verbindungen starr oder gelenkig ausgeformt sein, um unterschiedliche Lastpfade zu ermöglichen.

Zargen können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, darunter Stahl, Stahlbeton, Holz oder Verbundwerkstoffe. Die Bauweise eignet sich besonders für offene Grundrisse, schnelle Montage und modulare Bauweisen, bei denen Innenausbau oder spätere Anpassungen flexibel erfolgen müssen. In Fassadenstrukturen können Zargen auch als integrierter Rahmen für Fenster- und Türbauteile dienen.

Vorteile einer Zargenstruktur liegen in guter Lastabtragung, hoher Stiffness und der Möglichkeit zur Vorfertigung sowie flexibler Raumnutzung. Nachteile können höhere Fertigungs- und Montageanforderungen, Kosten für präzise Verbindungen und potenzielle Wärmebrücken insbesondere bei Metallrahmen sein. Die Zargenstruktur ist in der Praxis vor allem mit Stahl- und Holzrahmenbauformen verwandt und wird in Architekturdokumentationen oft als Teil moderner Leicht- oder Hybridkonstruktionen beschrieben.