Zahnhaltung

Zahnhaltung bezeichnet die Stellung der Zähne in den Kieferbögen im statischen Zustand. Sie umfasst die Ausrichtung der einzelnen Zähne, ihre Rotation sowie die okklusale Beziehung zwischen Ober- und Unterkiefer. Eine harmonische Zahnhaltung ist eine Voraussetzung für funktionelle Kaukraft, Sprachbildung und ästhetische Erscheinung.

Wichtige Dimensionen sind die Zahnausrichtung im Kiefer (Zahnstellung), die Okklusion und die vertikale sowie horizontale Anordnung der Zähne. Die Okklusion beschreibt den Kontakt der Zähne im geschlossenen Zustand. Fehlhaltungen reichen von leichten Abweichungen bis zu schweren Fehlstellungen und beinhalten Rotation, Lücken (Diastemen), Überbiss (vertikale Überdeckung), Unterbiss, Kreuzbiss und andere Abweichungen. Zur Beschreibung werden oft Okklusionsklassen herangezogen, etwa Klasse I (Normalokklusion), Klasse II (distale Unterkieferlage) und Klasse III (mesiale Unterkieferlage).

Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung, digitale Abdrücke oder Scans, Röntgenaufnahmen und ggf. cephalometrische Messungen. Analysen bewerten Zahnengstände, Platzmangel, Achsen- und Rotationsprobleme sowie das Verhältnis zueinander der Kiefer. Indizes und Behandlungsnotwendigkeitsbewertungen helfen, Prioritäten zu setzen.

Ursachen sind genetische Faktoren, räumliche Diskrepanz zwischen Kiefergrößen, frühzeitiger Verlust der Milchzähne, Mundgewohnheiten und Umweltfaktoren. Folgen einer unangepassten Zahnhaltung können Funktionsstörungen, Mundatmung, Sprachprobleme, ästhetische Beeinträchtigung und erhöhtes Parodontitisrisiko sein.

Behandlung zielt auf korrekte Stellung, Funktion und Ästhetik. Orthodontische Maßnahmen umfassen herausnehmbare oder festsitzende Zahnspangen, aligner-basierte Therapien und ggf. interdisziplinäre Ansätze (z. B. kieferorthopädisch-chirurgische Korrekturen, Prothetik). Nach Abschluss der Behandlung sind Retentionsgeräte nötig, um Stabilität zu bewahren. Die Zahnhaltung variiert stark je nach Alter, Begleitung durch regelmäßige Kontrollen.