Zahneingriffsfeld

Der Zahneingriffsfeld bezeichnet in der Zahnmedizin und der zahnärztlichen Chirurgie den operativen Bereich, der für einen Eingriff an einem Zahn oder angrenzenden Strukturen freigemacht, geplant und dokumentiert wird. Es umfasst den zu behandelnden Zahn bzw. Zähne sowie umliegendes Hart- und Weichgewebe, das im Rahmen des Eingriffs potenziell betroffen werden kann.

Die Abgrenzung des Zahneingriffsfeldes erfolgt präoperativ anhand klinischer Untersuchung, bildgebender Diagnostik (Röntgenbilder, CBCT) und ggf. chirurgischer Planungstools. Das Feld wird so festgelegt, dass ausreichender Freiraum für den Zugang entsteht, gleichzeitig aber umliegende Strukturen wie Nerven, Gefäße, Kieferhöhle oder ästhetische Zonen geschützt bleiben. Das Feld kann intraoperativ angepasst werden, wenn Gewebeverhältnisse andere Anforderungen ergeben.

Anwendungsbereiche umfassen implantologische Eingriffe, extraktionen mit verfeinertem Zugang, Wurzelspitzenresektion, Knochentransplantationen sowie Behandlung odontogener Läsionen. In der Implantologie dient das Feld der Planung von Implantatposition, Abmessungen des Knochens und des Weichgewebes; bei endodontischen oder parodontalen Eingriffen bestimmt es den Zugangskanal und die Maßnahmen am Operationsfeld.

Die Bestimmung des Zahneingriffsfeldes erfolgt mit digitalen Planungswerkzeugen, individuellen Operationshilfen (Schablonen, Guides) sowie ggf. navigierter Chirurgie. Dokumentation des Feldes erfolgt in Behandlungsbriefen, Abdrücken oder Dateien in der Praxisverwaltung.

Der Begriff variiert in der Fachliteratur; er ist besonders in deutschsprachigen Quellen zu finden und ist keine weltweit standardisierte Größe. Kritikpunkte betreffen die Subjektivität der Abgrenzung und Abhängigkeit von Bildqualität sowie chirurgischer Erfahrung.