Wiederherstellungszeitziel

Wiederherstellungszeitziel, häufig abgekürzt als RTO, bezeichnet in der IT-Sicherheit und im Geschäftskontinuitätsmanagement die maximale Zeitspanne, innerhalb derer der Betrieb einer IT-Komponente, eines Prozesses oder einer Geschäftsaktivität nach einer Störung wiederhergestellt sein muss. Es dient als zentrales Planungsziel im Disaster Recovery und im IT-Service-Continuity-Management.

RTO unterscheidet sich vom Wiederherstellungspunktziel (RPO): Das RTO bezieht sich auf die zeitliche Wiederaufnahme der Betriebsfähigkeit, während das RPO den zulässigen Datenverlust angibt. Beide Ziele stehen in engem Zusammenhang und helfen, passende Strategien und Ressourcen festzulegen.

Bestimmung: Das RTO wird durch eine Business Impact Analysis (BIA) sowie eine Risikoanalyse festgelegt. Dabei werden mögliche Auswirkungen einer Störung, Abhängigkeiten, gesetzliche Anforderungen und Kosten berücksichtigt. Prozesse und Systeme werden priorisiert, um für sie realistische Wiederherstellungszeiten zu definieren.

Anwendung: Organisationen legen RTOs pro Dienstleistung oder Prozess fest. Typische Werte reichen von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden oder Tagen, je nach Kritikalität und Geschäftsauswirkung. Die RTOs beeinflussen, welche Wiederherstellungsstrategien gewählt werden.

Umsetzung: Zur Erreichung der RTO werden entsprechende Strategien eingesetzt, z. B. Hot-, Warm- oder Cold-Standby, regelmäßige Datenreplikation, Failover-Verfahren, Backups und klar definierte Notfallpläne. Regelmäßiges Testen und Aktualisieren der Pläne ist erforderlich.

Zusammenhang: Das RTO hat Auswirkungen auf Kosten, Service-Level-Agreements (SLAs) und vertragliche Verpflichtungen. Es wird regelmäßig überprüft und angepasst, um sich ändernden Geschäftsprozessen und Bedrohungen gerecht zu werden.

Herausforderungen: Prognosegenauigkeit, begrenzte Ressourcen und sich wandelnde Geschäftsprozesse können die Festlegung und Umsetzung eines realistischen RTO erschweren.