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Wellenfrontfehler

Wellenfrontfehler bezeichnet die Abweichung der realen Wellenfront eines optischen Systems von der idealen Referenz-Wellenfront. Die Wellenfront beschreibt die Phasenlage des Lichtfelds über der Pupille. Ein System mit kleinem Wellenfrontfehler liefert eine schärfere Abbildung, während größere Fehler Auflösung, Kontrast und Bildqualität verschlechtern. Die Abweichung wird typischerweise in Wellenlängen gemessen und als WFE angegeben, oft durch die Größe des RMS-Wellenfrontfehlers charakterisiert.

Ursachen für Wellenfrontfehler sind Fertigungstoleranzen, Oberflächen- und Formfehler von Spiegels oder Linsen, falsche Linsenanordnung, Temperatur- und

Messung erfolgt mit Interferometrie (z. B. Fizeau, Twyman-Green), Shack-Hartmann-Wellenfrontsensoren oder Phasenretrieval-Verfahren. Typische Kennzahlen sind WFE in

Anwendungen finden sich in Teleskoptechnik, Mikroskopie und Ophthalmologie. In der Augenheilkunde wird die Hornhaut-/Augenwellenfront mittels Aberrometrie

Druckeinflüsse
sowie
thermische
Verzerrungen.
Man
unterscheidet
grob
niedrigere
Aberrationen
wie
Defokus
und
Astigmatismus
von
höheren
Aberrationen
wie
Koma
und
sphärische
Aberration.
Zur
Beschreibung
genutzt
werden
oft
Zernike-Polynome,
deren
Koeffizienten
die
Stärken
der
einzelnen
Aberrationen
angeben.
RMS,
der
PV-Wert
(Peak-to-Valley)
und
das
Strehl-Verhältnis.
Das
Marechal-Kriterium
gibt
eine
grobe
Grenze
an:
Eine
W_rms
≤
λ/14
gilt
als
diffraction-limitiert.
In
der
Praxis
wird
oft
auch
ein
Strehl-Verhältnis
von
über
0,8
angestrebt.
gemessen,
und
Wellenfrontfehler
dient
der
Optimierung
durch
adaptive
Optik
oder
refraktive
Chirurgie.
Adaptive
Optik
nutzt
deformierbare
Spiegel,
um
WFE
in
Echtzeit
zu
kompensieren
und
so
die
Bildqualität
zu
verbessern.