Vielzeller

Vielzeller bezeichnet Organismen, die aus vielen Zellen bestehen, die dauerhaft zusammenarbeiten, sich differenzieren und gegenseitig abhängig voneinander funktionieren. Im Gegensatz zu einzelligen Organismen verbrauchen Vielzeller Gewebe und Organe sowie komplexe Kommunikations- und Koordinationsmechanismen, um Wachstums, Entwicklung und Lebensprozesse zu steuern.

Zu den typischen Merkmalen von Vielzellern gehören Zelldifferenzierung, Gewebebildung und die Entwicklung zu Organen. Zellen arbeiten durch interzelluläre Signale, Zellverbindungen und die extrazelluläre Matrix zusammen. Oft entsteht das Vielzellerleben aus einer Zygote, aus der durch aufeinanderfolgende Teilungen und spezialisierte Entwicklungsprozesse ein differenziertes Individuum heranwächst. Viele Vielzeller zeigen unterschiedliche Lebensformen, wie ein mehrstufiger Lebenszyklus oder komplexe Fortpflanzungsweisen.

Die Vielzeller sind in mehreren großen Linien vertreten, darunter die Tiere (Metazoa), die Pflanzen (Embryophyta) und die Pilze (Fungi). Auch einige Algenarten zeigen ausgeprägte Vielzelligkeit. Evolutionär entstand Vielzelligkeit mehrmals unabhängig, was auf eine große adaptive Vorteilhaftigkeit durch Arbeitsteilung, Größenvorteile und verbesserte Ressourcennutzung hinweist.

Typische Beispiele sind Menschen und andere Tiere, Bäume und Kräuter, Pilze wie Pilzarten sowie viele Algen und Seetang. Vielzeller spielen eine zentrale Rolle in Ökosystemen durch Biomasseproduktion, Habitatbildung, Nährstoffkreisläufe und komplexe Nahrungsketten.

Fortpflanzung erfolgt meist sexuell, oft nach einer Zeit der Entwicklung aus einer Zygote; auch asexuelle Wege kommen vor. Die Lebensweise von Vielzellern verlangt koordinierte Regulationsmechanismen, um Wachstum, Homöostase und Reproduktion zuverlässig zu steuern.