Verschleißfester

Verschleißfester ist ein in der Werkstoffkunde gebräuchlicher Begriff, der die Eigenschaft eines Materials beschreibt, unter Verschleißbelastung lange seine Leistungsfähigkeit zu bewahren. Das Adjektiv verschleißfester bedeutet im Vergleich zu anderen Materialien, dass der mechanische oder tribologische Verschleiß geringer ausfällt. Die Verschleißfestigkeit hängt von Härte, Zähigkeit, Mikrostruktur, Oberflächenzustand und Umgebungsbedingungen ab.

Die Hauptverschleißmechanismen sind Abrieb, Adhäsionsverschleiß, Erosion und Korrosion. Verschleißfeste Materialien weisen typischerweise eine harte Oberflächenstruktur, geringe Verformbarkeit und eine stabile Mikrostruktur auf; oft kommen zusätzliche Beschichtungen oder Oberflächenbehandlungen zum Einsatz, um den Verschleiß weiter zu reduzieren.

Wichtige Materialkategorien mit hoher Verschleißfestigkeit sind Hartmetalle (z. B. Wolframkarbid mit Bindemittel), keramische Werkstoffe (Aluminiumoxid, Siliziumkarbid), sowie hoch verschleißfeste Legierungen und beschichtete Oberflächen. Zusätzlich werden Oberflächenbehandlungen wie Nitrieren, Karburieren oder Härten eingesetzt, um Härte und Verschleißfestigkeit zu steigern.

Die Verschleißfestigkeit wird oft durch Tribometertests wie Pin-on-Disk oder Ball-on-Disc unter definierten Lasten, Geschwindigkeiten und Schmierbedingungen bewertet. In der Praxis kommt Verschleißfestigkeit in Werkzeug-, Automobil-, Maschinenbau- und Medizintechnik-Anwendungen zum Tragen, wo langlebige oder wartungsarme Bauteile gefragt sind. Höhere Härte kann mit geringerer Zähigkeit einhergehen; Kosten und Verarbeitbarkeit spielen eine Rolle.