Vermögensweitergabe

Vermögensweitergabe bezeichnet den Prozess der Übertragung von Vermögenswerten von einer Person oder Generation auf eine andere. Sie erfolgt in der Praxis vorwiegend durch Erbschaften nach dem Tod des Eigentümers oder durch Schenkungen zu Lebzeiten; auch durch Erbverträge oder Treuhandstrukturen kann Vermögen weitergegeben werden. Ziel ist häufig die Sicherung der finanziellen Stabilität der Nachkommen, die Wahrung von Familienwerten oder die Umsetzung unternehmerischer Nachfolge.

Rechtlich wird die Vermögensweitergabe durch das Erbrecht, Notar- und Vertragsrecht sowie durch steuerliche Regelungen bestimmt. Zentrale Instrumente sind Testament, Erbvertrag und Schenkung. Das Testament ermöglicht individuelle Verteilung, der Erbvertrag bindet zukünftige Erbansprüche vertraglich. Pflichtteil richtet sich nach dem Gesetz und schützt nahe Angehörige vor kompletter Enterbung.

Bei Erbschaft und Schenkung fallen Steuern an. In Deutschland gelten Erbschaft- und Schenkungsteuer mit Freibeträgen, die je nach Verwandtschaftsgrad variieren; die Steuersätze steigen mit dem Wert des Vermögens. Steuerplanung ist ein wichtiger Bestandteil der Vermögensweitergabe, um Belastungen zu reduzieren und Mittel für spätere Zwecke zu sichern.

Der Ablauf umfasst Nachlassverzeichnis, Begleichung von Schulden, ggf. eine Nachlassverwaltung und die Verteilung des Vermögens gemäß Testament oder gesetzlicher Erbfolge. Bei Unternehmen erfordert die Vermögensweitergabe oft eine sorgfältige Unternehmensnachfolgeplanung, inklusive Bewertung, Governance- und Liquiditätsregelungen.

Zur langfristigen Vermögensweitergabe werden häufig Strukturen wie Treuhand, Stiftung oder Familiengesellschaft genutzt, um Vermögen zu sichern, Übertragungen zu steuern und Rechts- sowie Steuerrisiken zu reduzieren. International vermitteltes Vermögen erfordert zudem die Beachtung grenzüberschreitender Rechtsordnungen.