Vermittlungswert

Vermittlungswert ist ein Begriff aus der deutschsprachigen Wirtschaftswissenschaft, der den Wert beschreibt, den Vermittler in einem Markttransaktionsprozess schaffen. Er bezieht sich auf den Nutzen, den ein Vermittler durch das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage, Informationsbereitstellung, Risikoreduzierung, Vertrauensbildung und Abwicklung erzeugt.

Der Kern des Konzepts liegt darin, dass Intermediäre oft Kosten und Unsicherheit in Transaktionen mindern. Sie helfen, Such- und Informationskosten zu senken, liefern geprüfte Informationen, erleichtern Zahlungs- und Lieferprozesse und können Garantien oder Gewährleistungen bereitstellen. Dadurch kann sich der Transaktionsprozess schneller, sicherer und oft auch kostengünstiger gestalten als ein direkter Handel zwischen Käufer und Verkäufer.

Messung und Bewertung des Vermittlungswerts sind nicht universell standardisiert. In der Praxis wird der Wert oft qualitativ eingeschätzt oder anhand von Kennzahlen gemessen, wie Zeitersparnis, Reduktion der Such- und Transaktionskosten, erhöhtem erzielbaren Preis, gewonnenem Vertrauen oder den Gebühren bzw. Provisionen des Vermittlers. Wichtig ist, dass der Vermittlungswert auch negativ ausfallen kann, wenn Intermediäre für den Markt zu hohe Kosten verursachen oder Risiken übertragen.

Typische Beispiele sind Immobilienmakler, Online-Marktplätze, Finanz- und Versicherungsvermittler, Logistik- und Versanddienstleister sowie Personal- oder Headhunter. Der Vermittlungswert hängt stark von Marktstruktur, Regulierung, Informationsasymmetrien und der Qualität der Vermittlungsdienstleistungen ab.

In der Literatur wird der Vermittlungswert oft im Kontext der Transaktionskostentheorie und der Wertschöpfungskette diskutiert, wo Intermediäre eine relevante Rolle bei der Effizienz von Märkten spielen.