Vermessungsnetzes

Vermessungsnetz, auch geodätisches Netz genannt, bezeichnet ein geodätisches Netzwerk aus fest positionierten Referenzpunkten mit bekannten Koordinaten, das der präzisen Bestimmung von Lage und Höhe von Objekten dient. Es bildet die Grundlage nationaler geodätischer Referenzsysteme und unterstützt Vermessungs- und Kartierungsarbeiten, Infrastrukturplanung sowie Kataster- und Bauprojekte.

Das Netz besteht aus Koordinatenpunkten, Referenzstationen, Haupt- und Nebennetzen sowie vertikalen Referenzpunkten. Es soll langfristig stabil bleiben und regelmäßig aktualisiert werden. Historisch beruhte es auf Triangulation und Nivellement; heute spielen permanente GNSS-Referenzstationen eine zentrale Rolle, ergänzt durch Nivellement, Geoidmodelle und gravimetrische Messungen.

Die Errichtung und der Betrieb erfolgen durch staatliche Vermessungs- oder Geodäsie-Behörden. Punkte werden auf stabilen Trägern installiert, etwa an Gebäuden, Brücken oder an markanten Geländepunkten. Die Koordinaten werden in einem einheitlichen Referenzsystem zusammengeführt; mehrstufige Anpassungen (Haupt- und Ausgleichungsnetze) sichern Konsistenz und Minimierung von Messfehlern.

Anwendungen umfassen GNSS-Korrekturdienste, die Bereitstellung landesweiter Koordinatenrahmen, Bau- und Infrastrukturprojekte, Grundbuch- und Katasterdaten sowie GIS-Analysen. Vermessungsnetze stehen in engem Zusammenhang mit europäischen und globalen Geodätischen Infrastrukturen und unterstützen Referenzsysteme wie ETRS89. Die Netze werden kontinuierlich gewartet, um Langzeitstabilität und Zuverlässigkeit der Referenzrahmen sicherzustellen.