Verlagsproduktion

Verlagsproduktion bezeichnet den industriellen Prozess, ein Manuskript in ein fertiges Buch oder eine andere Publikation zu verwandeln. Sie umfasst die Planung, redaktionelle Bearbeitung, Gestaltung, Satz, Druckvorstufe, Produktion und Vertrieb. In vielen Verlagen wird sie als eigenständige Abteilung geführt oder ausgelagert und arbeitet eng mit Lektorat, Vertrieb und Marketing zusammen.

Der Produktionsablauf beginnt mit der Aufnahme eines Manuskripts, Vertrags- und Rechteklärung, anschließend Redaktion und Lektorat, Korrektorat, Konzeption von Gestaltung und Layout, Bildbearbeitung und Farbmanagement. Danach folgt die Druckvorstufe (Prepress) einschließlich der Erstellung von Proofs. Nach Freigabe werden Druck, Bindung, Veredelung (z. B. Folien) und Verpackung durchgeführt. Abschließend erfolgt Distribution, mit Lagerung, Bestellung, und ggf. digitale Auslieferung.

Mit dem Ausbau digitaler Formate hat sich die Verlagsproduktion auf E-Books, Hörbücher und On-Demand-Druck erweitert. Formatkonvertierung, Metadatenpflege, DRM- bzw. Lizenzfragen und plattformunabhängige Distribution gehören heute dazu. Viele Verlage nutzen Hybridmodelle, bei denen Print- und Digitalausgaben parallel produziert werden.

Wichtige Aspekte der Organisation sind Terminplanung, Kostenkontrolle, Qualitätsmanagement und Rechteverwaltung. Typische Kennzahlen betreffen Kosten pro Exemplar, Produktionszeit von Manuskript bis Auslieferung und Ausschussrate. Die Rolle der Produktion ist damit maßgeblich für Zeit- und Kosteneffizienz sowie die Markteinführung neuer Publikationen.