Verfügbarkeitsniveau

Verfügbarkeitsniveau ist ein Begriff aus dem Bereich der System- und Dienstleistungsverlässlichkeit. Es bezeichnet den Grad, in dem ein technisches System oder eine Dienstleistung zum benötigten Zeitpunkt funktionsfähig und nutzbar ist. Häufig wird das Verfügbarkeitsniveau als Anteil der tatsächlichen Betriebszeit an der geplanten Gesamtzeit angegeben.

Zur Messung werden oft die Verfügbarkeit A berechnet: A = Betriebszeit / (Betriebszeit + Ausfallzeit). Ausfallzeit schließt geplante Wartung, Reparaturen und ungeplante Störungen ein. Bei zuverlässigkeitsorientierten Ansätzen wird auch A = MTBF/(MTBF+MTTR) verwendet. Werte werden oft als Prozent angegeben.

Typische Zielwerte werden in SLAs festgelegt. Beispiele: 99,9% (Drei Neunen) ≈ 8,8 Stunden Downtime pro Jahr; 99,99% ≈ 52,6 Minuten; 99,999% ≈ 5,26 Minuten. Solche Zielwerte bestimmen Kosten, Architektur und Betriebsprozesse.

Verfügbarkeitsniveau wird beeinflusst durch Redundanz, Failover, Monitoring, Wartungsplanung, Incident-Management und Kapazitätsplanung. Methoden zur Steigerung umfassen redundante Komponenten, automatisierte Wiederherstellung, geplante Wartungsfenster und regelmäßige Verifizierung der Notfallpläne.

Anwendungsbereiche umfassen IT-Dienstleistungen, Cloud-Angebote, Industrie- und Produktionssysteme sowie kritische Infrastrukturen. Der Begriff ist eng mit Service-Levels und vertraglichen Vereinbarungen verbunden. In Frameworks wie ITIL oder ISO 20000 wird Verfügbarkeit als zentrales Merkmal des Services behandelt, ohne dass Verfügbarkeitsniveau als eigenständiger Standard vorliegt.