Verflüssigte

Verflüssigte Gase bezeichnet Gase, die durch Abkühlung oder Druckerhöhung in die flüssige Phase überführt wurden. In der Industrie werden sie genutzt, um den gasförmigen Zustand gegenüber dem flüssigen Zustand zu kennzeichnen. Durch die Verflüssigung steigt die Stoffdichte deutlich, was Lagerung und Transport effizienter macht.

Die Verflüssigung erfolgt typischerweise in kryogenen Anlagen oder durch Druckverflüssigung. Kryogene Verflüssigung erfordert extrem niedrige Temperaturen, zum Beispiel flüssiger Stickstoff (-196 °C) oder flüssiger Sauerstoff (-183 °C). Bei der Druckverflüssigung werden Gase unter erhöhtem Druck verflüssigt, wodurch sie als Flüssigkeiten wie verflüssigtes Erdgas (LNG) oder verflüssigtes Petroleumgas (LPG) transportiert und verwendet werden können.

Eigenschaften verflüssigter Gase sind eine sehr niedrige Temperatur und eine hohe Dichte im Vergleich zum gasförmigen Zustand. Sie bedürfen spezieller Sicherheitsmaßnahmen, da sie Kälteverletzungen verursachen, die Luft verdrängen und dadurch Erstickungsgefahr darstellen können. Brennbare flüssige Gase wie LPG bergen zusätzlich Brand- und Explosionsrisiken. Die Lagerung erfolgt in isolierten Kryo- oder Druckbehältern mit Schutzvorrichtungen, Ventilen und Detektionstechnik.

Verwendung finden verflüssigte Gase in Medizin, Industrie, Kühlung (Kryotechnik), Metallurgie und Forschung. LNG dient als Energieträger, flüssiger Stickstoff wird für Probenkühlung genutzt, flüssiger Sauerstoff findet in medizinischen und industriellen Anwendungen Verwendung, und LPG dient als Brennstoff.

Siehe auch: Kondensation, Verdampfungsenthalpie, Kryotechnik, LNG, LPG.