Home

Variationsprinzipien

Variationsprinzipien bezeichnen eine Gruppe von Prinzipien in Physik und Mathematik, nach denen sich Systeme durch die Stationarität eines Funktionsals bestimmen. Ein Funktionsal ordnet jeder möglichen Trajektorie, jedem Feld oder jeder Konfiguration eine Zahl zu; das physikalische Ergebnis wird durch diejenigen Variationen ausgewählt, bei denen das Funktionsal stationär ist (δS = 0). Die Bedingung führt gewöhnlich zu Gleichungen, die die Dynamik des Systems beschreiben, etwa zu den Euler-Lagrange-Gleichungen in der Lagrange-Formulierung.

Zu den bekanntesten Beispielen gehört das Fermatsche Prinzip: Licht folgt dem Weg mit der geringsten Reisezeit

Auch in der Thermodynamik und Statistik kommen Variationsprinzipien zum Einsatz, etwa das Maximum-Entropie-Prinzip, das unter Nebenbedingungen

Variationsprinzipien sind damit einheitliche Werkzeuge zur Herleitung von Naturgesetzen über verschiedene Disziplinen hinweg. Eine zentrale Einschränkung

zwischen
zwei
Punkten.
In
der
Mechanik
ist
das
Prinzip
der
kleinsten
Wirkung
(Hamiltonsches
Prinzip)
zentral:
S
=
∫
L
dt
wird
stationär
gemacht,
wodurch
die
Euler-Lagrange-Gleichungen
entstehen.
In
der
Statik
gelten
Prinzipien
wie
die
virtuelle
Arbeit
oder
das
Prinzip
der
minimalen
Energie,
die
Gleichgewichtszustände
charakterisieren.
die
Entropie
maximiert.
In
der
Quantenmechanik
liefert
das
Variationsprinzip
(z.
B.
das
Rayleigh-Ritz-Verfahren)
Näherungen
für
Energieniveaus,
indem
das
Grundzustandspotenzial
minimiert
wird.
In
der
Feldtheorie
finden
sich
stationäre
Aktionen,
deren
Variation
Feldgleichungen
wie
in
der
Elektrodynamik
oder
der
Gravitation
ergibt.
ist,
dass
Stationarität
nicht
immer
ein
echtes
Minimum
bedeutet;
sie
kann
auch
ein
Maximum
oder
ein
saddle
point
sein.