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VSEPRTheorie

Die VSEPR-Theorie (Valence-Shell Electron Pair Repulsion), oft kurz VSEPR, ist ein Modell zur Vorhersage der Molekülgeometrie aus der Anordnung der Elektronenpaare rund um ein zentrales Atom. Grundidee ist, dass Elektronenpaare in der Valenzschale einander abstoßen; sie ordnen sich so an, dass die Abstoßung minimiert wird. Die relevanten Einheiten nennt man Domänen: Bindungspaare (X) und freie Elektronenpaare (E). Aus der Gesamtzahl der Domänen ergibt sich die Elektronen-Domänen-Geometrie (linear, trigonal planar, tetraedrisch, trigonal bipyramidal, oktaedrisch), und daraus folgt die Molekül-Geometrie (z. B. AX2, AX3, AX4, AX2E, etc.). In der Praxis zählen Mehrfachbindungen meist als eine Domäne, wobei sie tendenziell stärker abstoßen als Einzelbindungen; allerdings kann die Abstoßung je nach System variieren.

Beispiele: CO2 ist AX2 und linear; BF3 ist AX3 und trigonal planar; CH4 ist AX4 und tetraedrisch;

Historisch entwickelte sich die Theorie in den 1950er Jahren durch Arbeiten von Gillespie und Nyholm, basierend

NH3
ist
AX3E
und
trigonal
pyramidal;
H2O
ist
AX2E2
und
gewinkelt.
SF6
ist
AX6
oktaedrisch;
BeCl2
ist
AX2
linear
in
gasförmigem
Zustand.
auf
frühen
Ansätzen
zur
Abstoßung
von
Elektronenpaaren.
Die
VSEPR-Theorie
ist
besonders
nützlich
für
Hauptgruppenmoleküle
und
dient
als
grundlegendes
Lehrmodell
in
der
anorganischen
Chemie.
Grenzen
ergeben
sich
bei
Molekülen
mit
signifikanter
d-Orbital-Beteiligung,
hypervalenten
Spezies
oder
komplexen
Resonanzstrukturen;
dort
liefern
oft
Molekülorbitaltheorie
oder
moderne
Computermodelle
genauere
Ergebnisse.