UserNamensräume

UserNamensräume, oft als Benutzer-Namensräume bezeichnet, sind eine Funktion des Linux-Kernels, die die Benutzer- und Gruppen-ID-Räume eines Prozesses von denen des Host-Systems isoliert. In einem Namensraum besitzt der Prozess eigene UID- und GID-Zuordnungen; ein Prozess kann inside dem Namensraum als root erscheinen, während er außerhalb des Namensraums eine nicht-privilegierte UID behält. Dadurch entsteht eine Form der Privilegien-Trennung, die insbesondere in Containern genutzt wird.

Funktionsweise: Jeder Namensraum hat eigene Zuordnungen, die in uid_map- und gid_map-Dateien unter /proc/[PID]/ gepflegt werden. Die Zuordnungen legen fest, welche Host-IDs welchen Namespace-IDs entsprechen. Um unprivilegierte Nutzer neue Namensräume erstellen zu können, müssen Subuid- und Subgid-Ranges in /etc/subuid bzw. /etc/subgid konfiguriert sein. Typischerweise erzeugt man Namensräume mit unshare --user oder clone(CLONE_NEWUSER).

Anwendungen: Die Technik wird vor allem in der Containerisierung und bei Sandbox-Lösungen eingesetzt. Durch die Isolation der ID-Räume können Container mit reduzierten Rechten betrieben werden, ohne dass Root-Rechte auf dem Host kompromittiert werden. Container-Tools wie LXC, systemd-nspawn oder Podman nutzen häufig Benutzer-Namensräume.

Sicherheit und Einschränkungen: Root im Namespace bedeutet nicht automatisch Root auf dem Host; der Zugang zu Host-Ressourcen wird eingeschränkt. Eine falsche Konfiguration (etwa uid_map-, gid_map- oder setgroups-Handling) kann Sicherheitslücken eröffnen. Zusätzlich existieren Einschränkungen: Nicht alle Kernel-Subsysteme sind vollständig isoliert, und manche Anwendungen gehen von bestimmten Host-IDs aus. Für eine sichere Nutzung sind zusätzliche Maßnahmen wie Seccomp, AppArmor/SELinux und Cgroups sinnvoll.